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- www.depaz.fr
- Plantation de la Montagne Pelée, 97250 Saint Pierre
Unter den etwa zwanzig Rumbrennereien, die in der Umgebung von Saint-Pierre tätig waren, ist die Distillerie Depaz die einzige, die nach dem Ausbruch des Vulkans Pelee 1902 aus ihrer Asche wiedergeboren wurde.
Die Distillerie Depaz wurde 1651 gegründet und beim Vulkanausbruch 1902 zerstört. Der einzige Überlebende der Familie Depaz, Victor Depaz, der zur Zeit der Katastrophe in Bordeaux studierte, hat sie später wieder aufgebaut.
Seit vier Jahrhunderten produziert die „Plantage la Montagne“ am Fuße des Berges Pelée und am Rande der Bucht von Saint-Pierre das beste Zuckerrohr der Insel: ein außergewöhnliches Klima, reichlich Quellwasser aus den Bergen, vulkanische Erde und die Hartnäckigkeit der Menschen, das sind die Geheimnisse vom Depaz Rum.
Saint-Pierre war vor 1902 die Hauptstadt von Martinique, die den Spitznamen „das kleine Paris der Westindischen Inseln“ erhielt. Es lebten dort 30.000 Menschen. Es gab ein Dutzend Rumfirmen und gut fünfzehn Brennereien, die bis zu 10.000 Liter Rum pro Tag produzierten.
Es ist der 8. Mai 1902. Der Vulkan erwacht tosend und in wenigen Minuten erhebt sich eine riesige Flammenwolke in die Luft und zerstört alles Leben in der Stadt und sogar die im Hafen vor Anker liegenden Boote. Die ganze Familie Depaz geht bei dieser Katastrophe zugrunde, mit Ausnahme von Victor Depaz, damals ein junger Student, der in Bordeaux lebt und dort an der Schule von Saint-Genés studiert. Er erfährt die schreckliche Nachricht per Telegramm.
Nach Abschluss seines Studiums kehrt Victor Depaz verwaist und traurig nach St. Pierre in das Haus Périnelle zurück, in dem er 1886 geboren wurde, der Wiege seiner Kindheit und dem Grab seiner ganzen Familie.
Angesichts der zerstörten, mit Ruinen und Asche bedeckten Landschaft am Fuße des majestätischen Vulkans Montagne Pelée, war er sich sicher: Er war am Ende seiner Reise angekommen. Victor Depaz kaufte von der Familie Alderney ein 521 Hektar grosses Stück Land und nahm am symbolischen Datum des 8. Mai 1917 die neue Brennerei in Betrieb.
Er begann mit dem Bau des „Château“, eine Nachbildung des Hauses der Jesuiten in Périnelle, in dem er seine Kindheit verbrachte.
Er ließ sich 1923 mit seiner Frau und seinen acht Kindern dort nieder. Insgesamt hatten sie elf Kinder.
Der Depaz-Rum erhielt seine erste Medaille auf der Ausstellung in Marseille 1922. Andere folgten wenig später 1927 und 1931.
Die Qualität des Depaz-Rum wurde Jahr für Jahr unter der Führung von Victors Söhnen verbessert: zuerst von Henri Depaz, dann ab 1986 von seinem Zwillingsbruder André.
1989 schloss sich André Depaz mit der Familiengruppe Bardinet aus Bordeaux, einem langjährigen Kunden der Distillerie Depaz, zusammen.
Besichtigen Sie die Anlage bei einem Rundgang mit Audio-Guides.
Besuch von Montag bis Samstag von 9.00 bis 17.00 Uhr. Freier Eintritt.
Kostenlose Verkostung unserer Rumsorten, Verkauf von Rum und Geschenken.
Im Restaurant “Moulin à Cannes”, in der Distillerie Depaz, gibt es schmackhafte kreolische Küche. Gegrilltes Fleisch, Chatrou-Frikassee, Hühnchen mit Flusskrebsen, begleitet von hausgemachtem Gemüse.