Fort-de-France
Fort-de-France, früher Fort-Royal genannt, war nicht immer die Hauptstadt des Departements, sondern entwickelte sich nach dem Ausbruch des Mont Pelée im Jahr 1902, als Saint-Pierre nur noch aus Ruinen bestand.
Fort-de-France wurde mehrmals umbenannt: Von den französischen Kolonisten Cul-de-Sac Royal (1635-1672) genannt, wurde es zur Pfarrei, dann zur Stadt Fort-Royal (1672-1793), bevor es zu Fort-de-la-République oder Republique-Ville wurde, nach der Revolution (1793-1794). Danach wurde die Stadt wieder Fort-Royal genannt (1794-1807), und schließlich Fort-de-France seit 1807.
Während die Kariben die Atlantikküste und den Süden der Insel für ihre Siedlungen bevorzugten, ließen sich die französischen Siedler 1635 an der Karibikküste nieder und errichteten eine Festung an der Mündung des Roxelane Flusses.
In Verbindung mit Konflikten mit den Kariben, den Niederlanden und den Engländern waren die Siedler schnell an dieser strategischen Stelle interessiert, die sich am Eingang der größten Bucht der Insel befindet. Das Gelände war leicht zu verteidigen und gut vor Stürmen geschützt, was in der Bucht von Saint-Pierre nicht der Fall ist.
Trotz des unbehaglichen Klimas durch die umliegenden Sumpfgebiete wurden ein erstes Wohnzentrum und eine erste Palisadenfestung mit dem Namen Fort Royal gebaut, die 1802 in Fort Louis umbenannt wurde.
Fort-de-France stand zunächst in wirtschaftlicher Konkurrenz zu Saint-Pierre, das grösser und reicher war. Allerdings waren beide Städte komplementär, denn Saint-Pierre war die Hafenstadt, während Fort-de-France als Werft fungierte.
Nach dem Vulkanausbruch des Mont Pelée, der 1902 ganz Saint-Pierre verwüstete, verwandelte sich Fort-de-France von einer Militärstadt zu einem Zentrum von Händlern und Handwerkern, die aus dem Norden der Insel herströmten. Die Stadt gewann administrative und wirtschaftliche Rollen, vergrösserte sich um ihre Festung herum. Um der bedeutenden Entwicklung der Stadt gerecht zu werden, wurden regelmäßig umfangreiche Arbeiten zur Sanierung und Stadtteilvergrösserung durchgeführt, insbesondere in den 60er und 80er Jahren unter der Leitung von Aimé Césaire, Bürgermeister der Stadt von 1945 bis 2001.
Die prächtige Bucht von Fort de France, Baie des Flamands, sieht vom Meer aus besonders beeindruckend aus, mit den Carbet-Gipfeln im Hintergrund. Das historische Stadtzentrum, mit seinen Kolonialhäusern und den engen belebten Strassen, liegt direkt am Meer zwischen dem Fluss Madame im Westen und dem Boulevard General de Gaulle im Osten und grenzt an den Savane Park mit seiner Schœlcher-Bibliothek .
Fort-de-France ist heute die Hauptstadt des Departements Martinique und zählt fast ein Viertel der Bevölkerung der Insel. Seine Bewohner werden die Foyalais genannt.
Heute Wirtschafts-, Handels- und Haupthafen des Archipels der Kleinen Antillen, vereinigt die Stadt wichtige administrative, militärische und kulturelle Funktionen.
Im Nordwesten begrenzt durch Schœlcher, Universitäts- und Wohnstadt, und im Osten durch das Industriegebiet Jambette, das an Lamentin angrenzt, wo sich der Flughafen Aimé Césaire befindet.
Im Norden erklimmt die Strasse nach Balata schnell Höhen, führt am Garten von Balata und der Kirche Sacré-Coeur vorbei, um dann als Route de la Trace in den Dschungel einzutauchen. Sie schlängelt sich durch Wald und Hügel in Richtung Fonds-Saint-Denis und Morne-Rouge.
Personenschiffe verkehren mehrmals täglich zwischen Les Trois-Ilets und Fort de France.
Viele Bars, Clubs und Restaurants prägen die Stadt, aber auch das Theater Aimé Césaire und das Atrium, ein Kulturzentrum mit zwei großen Vorführräumen, in dem das ganze Jahr über Tanzvorführungen, Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen angeboten werden.
Zu besichtigen
- Schœlcher-Bibliothek
- Archeologisches und prehistorisches Museum
- Botanischer Garten Balata
- Kirche von Balata
- Museum für Geschichte und Ethnographie
- Kathedrale Saint-Louis
Zusätzliche Informationen
http://fr.wikipedia.org/wiki/Fort-de-France